Schottland mit dem Wohnmobil | Teil 2

02.06.18 | Tag 7

Wetter: morgens extrem nebelig, viel Sonne Nachmittags | 120 km

Ausgaben: 4,5 Pfund

 

Der Morgen beginnt super nebelig, so dass man kaum das Meer sieht aus unserem Fenster raus. Wir haben echt lang geschlafen, bis 9 Uhr. Wäre die Sonne über dem Meer aufgegangen, hätt ich mir den Wecker zum Fotografieren auf 5 Uhr gestellt, aber (fast würd ich „zum Glück“ sagen), geht sie zur falschen Seite auf, so dass ich ausschlafen kann.

 

Diesmal gehe ich die Hunderunde und Mike macht das Frühstück. Ein ganz klein wenig verzieht sich der Nebel, so dass man das Meer erahnen kann. Wir sitzen draußen und genießen die warmen Sonnenstrahlen. Nach dem Frühstück sieht man noch etwas mehr vom Meer und ich gehe nochmal schnell runter zum Strand zum Fotografieren, Mike macht das WoMo klarschiff und wir düsen weiter Richtung Tobermory, von wo die Fähre zurück zum Festland geht. Dort nehmen wir die Fähre um 16 Uhr, so dass wir 2 Stunden Zeit haben, um mal Emails zu checken, Fotos auf unserem Server zuhause zu sichern (jaaaaa, mega Luxus, ich liebe es!) und mal Fotos auf Facebook & Co hochzuladen. Und das wichtigste, ich kann meiner Kundin das Logo schicken! Die letzten 3 Tage auf Mull konnten wir oft noch nicht mal telefonieren….was ich überhaupt nicht schlimm finde, ich brauche mein Handy im Urlaub eh nur zum Fotografieren. Aber wenn man offene Aufträge mit in den Urlaub nehmen muss, merkt man erstmal wie aufgeschmissen man ohne ist.

 

 

 

Jedenfalls setzen wir dann ganz entspannt rüber von Tobermory nach Kilchoan. Tobermory ist echt ein süßes Städtchen!

Eigentlich dachten wir, dass wir die Fähre von Mallaig rüber nach Skye auch heute noch erreichen, aber der Mann auf der Fähre sagte, die sollte man schon im Voraus buchen und die Fahrt dorthin wäre auch recht lang, dank der schmalen und kurvigen Straßen. Hier brauchen wir für 92 km 2 Stunden ungefähr.

 

Auf dem Weg nach Mallaig sehen wir ein Hinweisschild "Ardnarmuchan Lighthouse 6 Meilen".  Ja wenn wir schon mal hier sind, nehmen wir den natürlich mit 😉

 

Die Fahrt war recht abenteuerlich; eine kurvige enge Straße (aber die sind wir ja mittlerweile gewohnt), die sich dann aber durch die ganzen Kurven doch ein wenig in die Länge zieht…Zwischendurch haben wir einen kleinen Stopp eingelegt um diesen Gesellen zu fotografieren, der aber nichts von uns wissen wollte.

 

Pan: "Was macht ihr da? Kann ich mit? Wann kommt ihr wieder?"

 

Die Straße wird immer schmaler und nun von einer Steinmauer begleitet. Hier gibt es dann auch eine kleine Ampel, denn bei Gegenverkehr hätte man verloren. Dann quetscht man sich noch zwischen 2 Pfeiler hindurch, was auch nur klappt, wenn man die Spiegel einklappt. 😃

 

An Leuchtturm angekommen steht nur ein weiteres Auto dort. Was aber auch kein Wunder ist, denn es ist so nebelig, dass man einfach vor eine weiße Wand schaut…Wir laufen zum Leuchtturm und ich bin ein klein wenig enttäuscht, denn so besonders schön ist er nicht. Aber da wir nun schon mal dort sind nutzen wir die Zeit und gehen eine Hunderunde den Weg um den Leuchtturm rum. Und siehe da – es klart sich sogar ein klein wenig auf! Nach 30-40 Minuten machen wir uns wieder auf den Weg nach Mallaig.

 

 

In Mallaig angekommen wollten wir uns in der Nähe einen schönen Stellplatz suchen, aber erst kurz zum Fährhafen, schauen wie die Pläne sind. Dort angekommen sagen uns dort Leute, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass wir morgen auf die Fähre können, man sollte die unbedingt vorher buchen. Die Tickets hatten wir ja gekauft, aber nicht fest gebucht, weil wir da ja frei sein wollten.

(Ich hatte Mike übrigens gebeten bei der Fährgesellschaft anzurufen, bevor Abends keiner mehr dran geht. Hat er nicht getan. Ich weiß, in einer guten Beziehung sagt man nicht „Ich hab es dir doch gesagt") 😁

 

 

 

Nun versuchen wir schon seit einer Stunde online zu reservieren, aber auf englisch ist das recht schwer, man kann online nur Tickets kaufen, aber nicht mit den gekauften Tickets die Fahrt reservieren, so wie die es gesagt haben. Die Hotline ist nun natürlich auch nicht mehr besetzt. Laut Website kann man aber noch Tickets für 18 Uhr kaufen, ist zwar blöd, aber besser als erst übermorgen überzusetzen.

 

Jetzt bleibt uns morgen nur ganz früh wieder zum Hafen zu kommen und zu schauen. Auf dem Hinweg zu Mallaig hatten wir kurz in Arisaig an den Toiletten gehalten. Weil es dort ganz schön war und freie Parkplätze gab, beschließen wir, dort zu übernachten.

 

Mittlerweile ist es 22:30 Uhr, ich gehe mit dem Hund, Mike macht uns Essen. Ich nehme die Kamera mit, weil ich noch die letzten Strahlen dieses fantastischen Sonnenuntergangs festhalten möchte.

 

Ich steige also aus, laufe 3-4 Meter zum Wasser - wundere mich noch, dass niemand draußen sitzt bei dem genialen Wetter – baue mein Stativ auf und auf einmal habe ich eine ganze Armee von Midges überall, im ganzen Gesicht, auf den Händen und sogar in die Jacke fliegen sie mir rein und zerbeißen mein ganzes Dekollete. Aaaaah, was für fiese Mistviecher, echt! Ein einziges Bild habe ich dann gemacht, schnell die Sachen eingepackt, Kapuze ins Gesicht gezogen undschnell  weiter gelaufen Richtung Friedhof, da kann man gut mit dem Hund gehen und man entfernt sich vom Wasser. Während ich laufe, geht’s einigermaßen mit den Midges, nur stehen bleiben darf man nicht.

 

 

Wenigstens ist ein schönes Foto bei rumgekommen. Mein Plan war eigentlich mit einem Gläschen Wein und Mike auf dieser Bank dem Sonnenuntergang zuzuschauen. Dank Midges unmöglich.

 

03.06.18 | Tag 8

Wetter: sonnig | KM: 116

Ausgaben: 21 Pfund Sprit, 14,50 Pfund Essen, 27 Pfund Smidge-Spray

 

Wir stehen direkt um 7 Uhr auf und düsen los zum Fährhafen, ohne die Zähne zu putzen oder sonstiges, um kur nach 7 sind wir da und Mike springt direkt ins Infocenter.

 

Und wir haben schon wieder einfach so mega mega Glück, der Typ an der Info sagte, er schaut, dass er uns mit auf die nächste Fähre kriegt. Hammer!

 

Und genau so war es dann auch, die Fähre ging um 7:45 Uhr und hatte genau 3 Fahrzeuge an Bord inklusive unserem.  So sind wir doch ziemlich früh auf Skye, was echt ein Vorteil ist.

 

Dort angekommen halten wir direkt an dem kleinen Strand von Armadale und gehen die Hunderunde. Rechts über den Sandstrand und dann auf der linken Seite über die Straße den begrünten Strand entlang.

 

 

Wir fahren nach Sligachan auf den Campingplatz, weil wir dort nämlich am Ende unserer Skye-Tour stehen wollen, um vorzubuchen. Wir sind an echt vielen Campingplätzen vorbei gefahren, die alle voll belegt waren. 2014 und 2015 war das nicht so extrem. Interessiert uns aber nicht, da wir eh nur alle 1,5  - 2 Wochen mal auf einem stehen.

 

Nächstes Ziel: Dunvegan Castle.

 

Hier sind wir vor 3 Jahren schon mal vorbei gefahren, haben es uns aber nicht angeschaut. Scheinbar sind wir allerdings irgendwo falsch abgebogen und ein Schild wies auf Neist Point hin. Macht nicht, da wollten wir eh hin! Von Dunvegan aus fährt man ungefähr 40 Minuten eine schmale kurvige Straße bis man dort ankommt. Links und rechts an der Straße gibt es einige Parkplätze. Wir fahren bis ganz nach vorn, wo natürlich nichts frei ist, aber wir warten dort einfach. Das hat auch einen Grund, denn wir wollen die Nacht über hier stehen, damit wir zum Sonnenaufgang das Wohnmobil vor den Klippen ablichten können, und da brauchen wir genau diesen einen Platz.

 

Während Mike wartet, gehe ich eine Hunderunde und schon mal bis zum Ausblick zum Leuchtturm. Echt Wahnsinn, man fühlt sich, als ob man am Ende der Welt steht, und die Felsformation ist echt gigantisch! Als wir letztes Mal hier waren, sind wir nicht über die Felsen bis zum Leuchtturm gelaufen und ich habe mir fest vorgenommen, falls ich noch einmal hier her kommen werde, werde ich auf jeden Fall dort hin. Mal schauen was Mike sagt, sonst muss ich alleine gehen.

 

Nach ca. 30 Minuten ist der Parkplatz frei geworden und wir machen uns nochmal gemeinsam auf den Weg zum Aussichtspunkt…während wir laufen schlägt Mike vor, zum Leuchtturm zu gehen. Perfekt 😊

 

Der Weg sieht von oben anstrengender aus als er wirklich ist, das schafft man wirklich auch komplett ohne Kondition…Hier und da tauchen ein paar Schafe auf, aber mittlerweile ist Pan ruhiger geworden und ist nicht mehr so extrem im Jagdfieber (ohne Leine würds allerdings gar nicht gehen, da würd er direkt dem nächsten Schaf nachsetzen).

 

Den Leuchtturm selbst habe ich mir auch etwas schicker vorgestellt, sieht auch ein wenig runtergekommen aus. Begehen kann man ihn auch nicht, und ich weiß nicht warum, aber irgendwie dachte ich mal gelesen zu haben, dass es dort ein Restaurant drin gibt. Ist aber nicht so.

 

Dafür kann man ihn ganz wunderbar fotografieren! Tatsächlich sind auch sehr viele Leute unten fischen.

 

Für den Weg zum Leuchtturm haben wir in etwa 30 Minuten gebraucht, wesentlich weniger als ich angenommen hatte. Als wir zurück am WoMo waren, hat Mike Essen gemacht, ich Tagebuch geschrieben und dann haben wir uns ins Bett gelegt und die nächsten Folgen Vikings geschaut. Ich muss sagen, Vikings ist nicht ganz so toll wie Game of Thrones, kaum Sex, die Kampfszenen sind alle echt harmlos….wahrscheinlich haben wir nur die U18-Folgen auf unserer Festplatte 😒

 

Und so warten wir dann auf den Sonnenuntergang, dann stiefeln wir noch einmal los zum Aussichtspunkt. Und wieder einmal haben wir super viel Glück und der Leuchtturm wird wunderschön Orange angeleuchtet.

 

04.06.18 | Tag 9

Wetter: sonnig aber frisch | KM: 98

Ausgaben: Sprit, Holz und ein Kaffee 75 Pfund

 

 

Um 5 Uhr habe ich den Wecker gestellt (4:30 Uhr soll die Sonne aufgehen, da hier die Berge recht hoch sind, sollte 5 Uhr reichen), allerdings bin ich um 4:40 eh wach geworden und es war schon recht hell, die Sonne aber noch nicht über den Klippen.

Wir haben das Auto umgeparkt, einige Bilder gemacht, dann wollte ich noch einmal ein Bild ohne Wohnmobil machen, Die Kamera steht samt Grauverlaufsfilter auf dem Stativ, als auf einmal der Worst Case eintritt:

 

Es gibt ein heftigen Windstoß der das Stativ samt Kamera umschmeißt, die knallt mit dem Objektiv voraus auf den Asphalt.

 

Für einen Moment bleibt die Welt kurz stehen und ich habe überhaupt kein Gefühl in mir, sondern starre nur auf das abgebrochene Objektiv, das noch halb an der Kamera hängt, die andere Hälfte rollt über den Boden.

 

Meine ersten Gedanken: Der Urlaub ist ruiniert. Wie soll ich nun Bilder vom Forster machen? Wir hatten uns eine längerfristige Kooperation erhofft und nun ist alles gestorben.

 

 

 

Eine zweite Kamera habe ich natürlich dabei, aber kein zweites Weitwinkel. Mike ist genau so entsetzt wie ich, tröstet mich aber. Wir gehen erst einmal wieder ins Bett. Allerdings schwirren meine Gedanken nur um meine Kamera und das Objektiv. Die Kamera funktioniert noch, ich konnte das Teil vom Objektiv einfach rausnehmen. Hat einige Schrammen abgekommen und das Gehäuse ist etwas verschoben, aber sonst geht’s. Bei Canon bin ich im (Werbung:) CPS Mitglied, wenn man eine bestimmte Menge an Equipment hat, kann man dort Mitglied werden und bekommt bestimmte Leistungen wie Reparaturen schneller. Da hatte ich auch etwas von Leihgeräten gelesen, da werde ich später anrufen. In meiner Versicherung sind auch Leihgeräte inklusive, allerdings weiß ich da auch nicht, wie die Konditionen sind. Später müssen wir unbedingt erst einmal aus dem Funkloch hier raus und rumtelefonieren. Ich habe ansonsten nur mein 50 mm und das Tele, 70-200 mm dabei. Dann müsste ich alle Aufnahmen zur Not mit dem 50 mm machen, und um ein Weitwinkeliges Bild zu bekommen, 4-6 Aufnahmen machen und die hinterher zusammenfügen am PC. Halleluja.

 

 

Ich kann überhaupt gar nicht einschlafen, also schauen wir morgens um 6 noch eine Folge Vikings, um auf andere Gedanken zu kommen. So klappt das auch mit dem Einschlafen. Um halb 10 werden wir wach und machen uns direkt auf den Weg näher zur Stadt. Allerdings haben wir auch in den umliegenden kleinen „Städten“ (eher Dörfer, wenn überhaupt), null Empfang, so dass wir nach Portree fahren. Hier bleiben wir auf einem großen Parkplatz, ich telefoniere rum, sichere Bilder, schreibe noch ein paar Rechnungen, checke Emails während ich auf den Rückruf der Versicherung warte. Leider leider gibt es kein Leihgerät, bei Canon gibt es nur ein Leihgerät, wenn sie die zugesicherte Zeit der Reparatur nicht einhalten können, bei meiner Versicherung gibt es nur ein Leihgerät, wenn sie vorher einen Kostenvoranschlag für die Reparatur erhalten haben. Denn wenn es ein Totalschaden ist, gibt es auch kein Leihgerät.

 

Jetzt habe ich gerade mal geschaut, hier in GB gibt es auch Firmen, die Equipment verleihen, aber mit 40-50 Pfund pro Tag (!) wird das echt verdammt teuer für 10-12 Tage.

 

Jetzt heißt es, Fotocollagen erstellen!

 

 

Wir stehen recht lang in Portree, danach geht’s ab zum Fairy Glen! Erst sind wir an der Straßenausfahrt vorbei gefahren....

Wenn man dort ankommt, weiß man auch direkt, warum dieser Ort „Fairy Glen“ heißt, wirklich wahnsinnig schön und mystisch. Traumhaft! Kleine Hügel, wo man gar nicht glauben mag, dass die natürlich entstanden sind. Wir laufen und erkunden Hügel für Hügel, als wir dann in einem kleinen Tal den berühmten Steinkreis entdecken. Wow!

 

Nach ungefähr 50 Fotos (ich mache ja ständig kleine Mini-Ausschnitte des Bildes) für ein Bild gehen wir oben auf eine recht hohe Anhöhe, was mich wieder etwas Überwindung kostet. Mike lacht natürlich drüber 😒

 

Hier laufen einige Leute rum, ganz allein ist man nicht. Aber das macht nichts, da ich so viele Aufnahmen mache die ich eh zusammen setzen muss, nehme ich immer das Bild, auf dem kein Mensch ist 😊 

 

Wir beschließen heute Nacht hier zu bleiben, wir haben eh schon 22 Uhr, was sollen wir jetzt noch groß einen Stellplatz suchen. Um die Uhrzeit sind die Parkplätze eh leer.

Wir schlafen quasi zwischen den Feen  😍

 

 

05.06.18 | Tag 10

Wetter: bewölkt aber warm, später sonnig | KM: 66

 

Ausgaben: Bier 5 Pfund

 

Diese Nacht habe ich wirklich wunderbar geschlafen! Gut erholt geht es dann zum Wasserfall „Falls of Rha“, ich habe gelesen, dass man im Sommer dort wunderbar schwimmen kann. Also nix wie los!

 

Der ist auch nur ein paar Hundert Meter entfernt…Mike läuft schon mal zum Wasserfall und checkt die Lage, während ich Frühstück mache. Später wollen wir dann nochmal gemeinsam hin. Als Mike wiederkommt und von dem Ort schwärmt,  kann ich es kaum aushalten und will unbedingt hin. Wir fahren allerdings erst kurz zum Fährhafen von Uig, der 3 Minuten entfernt ist. Maaaaan, wär ich doch heute morgen bloß die Hunde-Runde gegangen!

 

In der Bakur Bar am Hafen trinken wir ein Radler, denn dort gibt es Internet (das Los der Selbstständigen, man kann halt echt schwierig mehr als 4 Tage ohne Internet auskommen). Allerdings kommen wir dort nicht rein – also ins Internet – so gehe ich die Fähre fotografieren bei der Einfahrt. Endlich geht’s dann los zurück zum Wasserfall!

 

 

Wir packen unsere Schwimmsachen ein und laufen die paar Meter durch den Wald. Als wir ankamen, waren wir allein, wollten gerade unsere Klamotten ausziehen, als ganze Menschenmassen ankamen….och nöööööö. Eine Frau mit Hund, die ihren an der Flexileine  leider etwas zu nah an Pan rangelassen hat (ich verstehe nicht, warum manchen Leuten das egal ist, man sieht doch, dass der andere Hund extra ganz kurz an die Leine genommen wird. Oft gehe ich sogar vom Weg runter, lass Pan neben mir sitzen und den  anderen Hund vorbei gehen, und manche Besitzer verstehen es trotzdem nicht). Wir warten noch einige Zeit, allerdings wird es eher voller als leerer, und nun kommt auch noch die Sonne raus 😫

(Fotografen wissen, warum ich das schlecht finde 🙈)

 

Das Wasser ist extrem hell, die Schatten von den Bäumen im Wald extrem dunkel, da braucht man die Kamera zur Mittagszeit gar nicht erst auspacken, die Kontraste sind einfach zu hart. Wir gehen also zurück zum WoMo, (ich etwas schlecht gelaunt) legen uns ins Bett und warten einfach auf den Abend, wenn es leerer und die Sonne tiefer steht. Schön, wenn man sein Zuhause immer dabei hat!  😍

 

 

 

Gegen 18 Uhr gehen wir dann nochmal hin, und siehe da, keine Menschenseele! Das ist so ein toller Ort, das Wasser fällt in 2 Stufen hinab in ein glasklares Becken. In dieses Becken gehen wir nun hinein, allerdings ist es so furchtbar kalt, dass ich es nur bis zu den Oberschenkeln schaffe. Mike taucht direkt ganz ab 😵

 

Nach der Wäsche mache ich noch einmal Fotos. Es ist echt mega umständlich ein vernünftiges Bild hinzubekommen. Bei fließendem Wasser sieht es sehr viel schöner aus wenn man lange Zeit belichtet, dann verwischt das so schön. Nun habe ich GOTTSEIDANK einen Filteradapter dabei für die Graufilter (diese Adapter würde ich jedem empfehlen, supergünstig und so kann man jeden Filter auf jedes Objektiv setzen!) , die dafür sorgen, dass man lange belichten kann und das Bild nicht zu hell wird. (Habe HIER zu den Filtern einen Artikel geschrieben) Eigentlich hätt ich den nämlich gar nicht gebraucht. Meine Filter haben einen Durchmesser von 82 mm, genau eben wie mein (nun geschrottetes) Weitwinkelobjektiv. Von daher bräuchte ich ja die Adapter nicht. Jedenfalls kann ich nun mit meinem 50 mm 12 Aufnahmen machen, um den ganzen Wasserfall abbilden zu können. 12 mal 20 Sekunden Belichtung = 360 Sekunden = 6 Minuten. Für 1 (!!!) Bild  Dafür muss ich dann aber auch für jedes Bild Filter wieder ab und wieder dran schrauben. Du kannst dir vorstellen, wie viel Spaß das macht 😐

 

 

Irgendwann habe ich dann mein Bild im Kasten und wir machen uns auf dem Rückweg. Unser nächstes Ziel: Quiraing! Dort kommen wir gegen 21 Uhr an, perfektes Licht!

 

Wir machen einige Fotos vom Wohnmobil, ich laufe vor, Mike fährt langsam hinterher….um die Uhrzeit geht das zum Glück, da haben wir kein Gegenverkehr, denn auch hier auf dem Weg den Berg hoch ist es eine Single Track Road. Hach, die Landschaft ist einfach so genial!

 

 

Allerdings sind die Midges heute Abend wieder unerträglich. Bei Wind geht’s, tagsüber auch einigermaßen, aber am Abend ist es eine Katastrophe! Wir fahren, ich steige kurz aus, für vielleicht 1 Minute, und zack – habe ich 30-40 Stück im Gesicht sitzen. Man kann sagen: Pro Foto zahlt man ungefähr mit 10 – 15 Bissen. Nach dem ersten Foto dachte ich noch: Ja, schmierst du dich gleich mit „Smidge“ ein (Lotion die die Midges abhalten soll, haben uns direkt für 30 Pfund eingedeckt). Natürlich habe ich es beim nächsten Halt fürs Foto wieder vergessen. Das ging 3 Mal so, bis wir oben am Quairang angekommen sind. Mit uns stehen 3 weitere Wohnmobile hier, also viiiiiiel Platz auf dem großen Parkplatz.

 

Wir gehen die abendliche Hunderunde gemeinsam, schmieren uns aber ordentlich mit dem Smidge-Zeug an. Und tatsächlich! Wir haben beide eine riesige Wolke über dem Kopf, aber keine traut sich zu beißen. JUHU!

 

 

(Bild unbedingt in groß anschauen! Aus 12 Einzelbildern zusammengesetzt)

 

06.06.18 | Tag 11

Wetter: bewölkt aber warm, später sonnig |  KM: 85

 

Ausgaben: 0 Pfund

 

Ca. um 10 Uhr fahren wir den Quiraing wieder runter, eigentlich wollten wir ins Pie Café, einen Kaffee trinken und etwas ins Internet, allerdings hat das Café zu. Wir fahren also noch einmal nach Portree auf den Langzeitparkplatz und erledigen alles, was wir so erledigen müssen.

 

Wir fahren am Old Man of Storr vorbei, den wir 2015 schon besucht haben und sind etwas schockiert über die Menschenmassen. Vor 3 Jahren standen wir auf dem kleinen Parkplatz mit 3 oder 4 anderen Autos, nun ist die komplette Straße total überfüllt und alles zugeparkt. Mannomann. Eigentlich wollten wir wieder dort hoch, weil die Aussicht einfach genial ist, aber das lassen wir lieber, zum Glück haben wir es ja schon gesehen. Wir halten am Bride Veil Fall, einen wunderschönen mehrteiligen Wasserfall mit dem Old Man im Hintergrund. Den haben wir 2015 komplett übersehen!

 

 

(Old Man of Storr - 2015)

 

Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn ich nach ungefähr zwölftausend Bildern endlich ein Foto im Kasten habe und geplagt von den Midges schnell die Flucht ergreife. So genau kann ich noch gar nicht einschätzen ob das Bild auch gut geworden ist, das sehe ich erst, wenn ich die 8 Bilder hinterher am PC zusammen gesetzt habe leider.

 

(Jetzt im Nachhinein würde ich sagen, es hat sich gelohnt...auch wenn das Wasser recht knapp fließt durch die langanhaltene Trockenheit)

 

 

Nächstes Ziel: Brothers Point, Rubha nam Brathairean!

 

 

Ich habe tolle Fotos vom Brothers Point gesehen, die mich ein wenig an Neist Point erinnert haben, deswegen wollte ich dort unbedingt hin. Es gibt einen kleinen Parkplatz wenn man die A855 nach Norden fährt, direkt hinter dem Pie Café. Von dort geht man einige Meter zurück auf die andere Straßenseite, da führt ein kleiner Fußweg rein.  Dann läuft man über eine große Schafwiese hinunter zum Wasser. Sich durch die Schafe zu kämpfen mit Pan war nicht so dolle, aber es ging. Jedenfalls wird er abends gut schlafen bei der ganzen Aufregung. Wenn aber 45 Kilo an der Leine gern Schafe jagen möchten, hat man einiges zu tun 😆 Insofern kann ich heute auch gut schlafen. Mike und ich wechseln uns immer ab, einer nimmt den Hund, der andere den schweren Kamera-Rucksack.

 

Wir laufen ein wenig planlos umher, ich habe allerdings dieses eine tolle Bild im Kopf und das muss von irgendwo oben aufgenommen worden sein. So laufen wir kurz am Strand entlang und dann erklimmen wir die recht hohe Klippe. Oben angekommen geht es bestimmt noch mal 10-15 Minuten geradeaus über die Wiese, dann haben wir das Ende erreicht. Allerdings ist das nicht der Anblick wie auf dem Foto und ich bin ein wenig enttäuscht, für diesen Ausblick hat sich das nicht wirklich gelohnt. Ist zwar schön, aber wenn man vorher am Neist Point war, findet man das nicht mehr so besonders. Der Fotograf muss von irgendwo anders das Bild aufgenommen haben, allerdings haben wir jetzt keine Lust den ganzen Weg wieder zurück zu klettern und dann noch einmal komplett unten um die Klippen drum herum, von daher machen wir uns auf den Rückweg. Wir sind halt einfach verwöhnt 😁 aber  eine schöne Hunderunde!

 

Auf der Klippe in der Wiese war alles voll von diesen Flausch-Teilen, total schön! 😍

 

 

 

Hinter dem Stein fällt die Klippe viele Meter extrem steil ab...ich glaube das Foto, was ich im Netz gesehen hatte,war von dort unten aufgenommen, wo die Schafe stehen....Aber von hier oben kommt man dort nicht hin.

 

 

18 Uhr

 

 

Als Schlafplatz auserkoren haben wir Kiltrock, da standen wir 2014 und 2015 auch schon über Nacht.

 

Als wir ankommen stehen hier auch echt einige Autos, 2015 waren es vielleicht 4, maximal 5. Jetzt sind es bestimmt 15 und der ganze Parkplatz ist voll….macht aber nichts, die werden eh alle Abends verschwinden 😊  Wir laufen die kleine Runde vom Wasserfall zu den Klippen auf der rechten Seite.

 

Mike hat mir vor 3 Jahren zum Valentinstag ein Schloss mit Gravur geschenkt, was wir schon oft im Urlaub irgendwo anbringen wollten. Entweder hatten wir es vergessen mitzunehmen oder wir haben keinen geeigneten Ort gefunden. Nun habe ich dran gedacht und der perfekte Ort ist auch gefunden! Hier haben wir unseren allerersten Urlaub verbracht, das passt doch!

 

Schön, auch mal so früh einen Stellplatz zu haben, so können wir ein wenig entspannen, gefühlt sind wir die ganze Zeit nur auf Achse. Weil es so voll ist, machen wir einfach die Rollos runter und schauen 2 Folgen Vikings. So langsam wird es ruhiger draußen, ich schnappe mir Pan und die Kamera und gehe noch einmal raus. Hier gibt es einen kleinen umzäunten Bereich, wo es auch ausnahmsweise mal keine Schafe gibt, so kann ich Pan – ich glaube das erste Mal dieses Jahr in Schottland – auch mal ohne Leine laufen lassen und in Ruhe den Sonnenuntergang samt Wasserfall „Mealt Fall“ am Kiltrock fotografieren. Die Klippen heißen übrigens „Kiltrock“ weil sie an einen Kilt erinnern.

Vulkan­aktivitäten brachten dieses Muster hervor. Vor etwa 60 Millionen Jahren floss ständig Lava zwischen Sandstein hindurch und erkaltete. Insgesamt ist die nördliche Halbinsel der Isle of Skye von bis zu 1,2 Kilometer dicken Lavaschichten überzogen gewesen.

 

Natürlich haben Pan und ich eine schwarze Wolke über dem Kopf fliegen…Es kommen noch einmal 2 Leute vorbei, die sind aber auch ganz fix wieder weg, gegen Abend wird es echt unerträglich. Meine Kamera wird auch immer von 30-40 Fliegen belagert, ich muss echt gucken, dass ich nicht einige mit in der Kameratasche mit ins WoMo nehme. Allerdings gehen wir eh Abends auf die Jagd und versuchen alle zu erwischen. Obwohl wir die Türen und Fenster nie auf lassen, kommen in dem kurzen Moment wenn man aussteigt doch ca. 30-40 Stück rein. Vielleicht kommen sie auch durch irgendwelche Lüftungsschlitze 😕

 

 

07.06.18 | Tag 12

Wetter: bewölkt aber warm | 104 km

 

Ausgaben: 65 Pfund

Burger & Bier (50), Postkarte (1,75), Superglue (3,50) Creme & abletten (8,50)

 

 

Noch einmal fahren wir nach Portree, in der Apotheke kaufen wir uns Creme gegen den Juckreiz und Allergie-Tabletten, die den Juckreiz unterdrücken. Die Tabletten möchte ich nicht unbedingt nehmen, mal schauen ob die Creme hilft. Das Fiese ist nämlich, dass die Bisse (oder Stiche?) erst nach 2-3 Tagen anfangen zu jucken. Jetzt juckt nämlich mein ganzes Gesicht, ich sehe aus wie ein Teenager mit 15, mit roten Pusteln übersäht. 22 Stück. 😐

 

Der Plan für heute: In einen Pub, etwas trinken und vielleicht auch essen. Wir sind nun das dritte Mal in Schottland und haben uns immer vorgenommen mal einen Trinken zu gehen und haben es nicht gemacht. Mike hatte extra an der Campsite in Sligachan gefragt, wo man hingehen kann. In Carbost im Old Inn ist heute Livemusik. Das passt super, denn das ist in der Nähe der Fairy Pools und des Wasserfalles „Eas Mor“, einer der höchsten auf Skye.

 

 

 

Wir fahren erst einmal zum Old Inn um zu schauen, wo wir dort parken können. Es gibt einen echt großen Parkplatz die Straße ein kleines Stück weiter runter. Perfekt! Und noch besser: Toiletten und Duschen gibt es direkt gegenüber. Da wir aber morgen eh auf dem Campingplatz stehen in Sligachan, müssen wir hier nicht duschen, das reicht morgen 😉 Dort am Parkplatz treffen wir einen Einheimischen, der erzählt uns, dass es hier schon seit 5 Wochen nicht geregnet hat. Die Einheimischen hier müssen mit Wasser versorgt werden, große Tanklaster fahren hier. Für Schottland echt sehr sehr ungewöhnlich. Dementsprechend ist auch an den Fairy Pools so gut wie gar kein Wasser momentan, er sagt, dort brauchen wir gar nicht hin, das lohnt sich nicht.

 

Die Fairy Pools haben wir ja 2015 auch schon besucht, von daher ist es zwar schade, aber nicht so schlimm. Zum Eas Mor wollen wir trotzdem, denn die Hunderunde müssen wir ja eh gehen. Zu finden ist der Wasserfall an der gleichen Straße, an der die Fairy Pools liegen, nur ein klein wenig weiter. Dort auf dem Parkplatz („Parkplatz“: Haltebucht mit Platz für 4 Autos) treffen wir jemanden, der eine Rundreise hier macht und joggt. Er rennt quasi die Berge hoch, zu allen Sehenswürdigkeiten. Zum Old Man of Storr ist er auch gejoggt. Respekt!

 

 

 

Ca. 10 Minuten laufen wir den Berg hoch, der Weg ist sehr einfach und nicht schwierig, die Steigung ist auch ok. Die Schafe halten Abstand, also ists auch mit Pan ganz entspannt. Wir gehen über eine kleine Brücke die über einen kleinen Fluss führt der wirklich so glasklares Wasser führt, wie ich es noch nie vorher gesehen habe. Nach weiteren 5 Minuten tut sich vor uns eine riesige Felsspalte auf, in der ein sehr schmaler Wasserfall hinunter plätschert. Man kann sich aber schon gut vorstellen, wie es aussehen würde nach viel Regen. Ich mache wieder mein 12-Foto-6-Minuten-Bild, dann machen wir uns auf den Rückweg, denn die Küche hat im Old Inn nur bis 21 Uhr auf. Pan macht glücklicherweise noch seinen Haufen, allerdings hat er ordentlich Durchfall. Das ist natürlich blöd, weil heute der einzige Abend ist, an dem er ein paar Stunden allein sein muss, ich hoffe er macht uns nicht die Bude voll

 

 

20:30 Uhr

 

Im Old Inn angekommen finden wir eine richtig urige Kneipe vor. Düster, voll und die Decke voller Lichterketten, total schön! Draußen kann man mit Meerblick sitzen, allerdings will das aufgrund der Midges keiner, dementsprechend voll ist es drinnen. Wir ergattern trotzdem einen Platz an der Bar und das Mädel hinter der Theke ist so nett, uns ein „Probier-Schlückchen“ von dem Bier zu servieren, weil wir uns unschlüssig sind, welches wir trinken wollen. Wir beschließen, einfach von jeder Sorte ein Glas zu trinken!

 

Mike fragt sie, was sie denn zu essen empfehlen kann. Sie sagt Haggis! Der Einheimische von vorhin hat auch von dem Haggis hier geschwärmt.  Pürierte Innereien im Schafsmagen. Uuuuuuh! Wir wissen ja, dass das das traditionelle Gericht der Schotten ist, aber das hört ich einfach zu ekelig an. Ich mein, ich würd das schon mal probieren, aber da ich ja nicht so der Fleischesser bin, würd ich jetzt keine ganze Portion bestellen nur für eine Gabel. Wir bestellen also Burger mit Pommes. (So viel zu „ich bin nicht so der Fleischesser“, aber ab und an kann ich nicht drauf verzichten, auch wenn ich gern gar kein Fleisch mehr essen würde). Super lecker wars! Leider war das Fleisch ist nicht ganz durchgebraten, was ich ungefähr nach der Hälfte erst entdeckt habe – jaja ich weiß, das isst man so, medium – hat es mir dann nicht mehr ganz so gut geschmeckt 😆

Die Livemusik war leider ohne Gesang, da hatte ich mich echt drauf gefreut, aber toll wars trotzdem! Ein Mann der Band hatte ein Instrument gespielt, was ich noch gar nicht kannte; hat sich angehört wie ein Dudelsack, war aber eine Flöte, die er mit einem Blasebalg unter der Achsel bespielte.

 

Nach 4 Bier und vollem Magen sind wir dann „nach Haus“ gegangen, länger wollten wir Pan nicht alleine lassen. Ihm scheint es aber ganz gut zu gehen. Wir gehen gemeinsam noch eine Runde am Wasser entlang, und Pan macht noch ungefähr 5 Haufen, bis am Ende nur noch „heiße Luft“ raus kommt…Zum Glück sind wir nochmal gegangen!

 

 

08.06.18 | Tag 13

Wetter: bewölkt | KM: 14

 

Ausgaben: 24 Pfund, 21 Pfund Campsite, 3 Pfund Wäsche

 

Um 6:30 werden wir von Würgegeräuschen wach; wir springen sofort auf und ich packe Pans Decke unter seine Schnauze; denn die können wir nachher einfach waschen. Mehr als ein paar Tropfen kommen zum Glück nicht. Der Arme! Wir wissen nicht, was es sein kann. Was falsches gegessen kann eigentlich nicht sein. Eventuell das Wasser von der Tankstelle! Eigentlich kochen wir das immer ab, allerdings hat er 1-2 mal das Wasser so bekommen.

 

Mike geht die Hunderunde und Pan übergibt sich dann nochmal richtig

 

Frühstück verlegen wir auf hinten, wir sind beide noch satt vom Burger gestern. So kommen wir um 10 Uhr schon an der Campsite an, so können wir sehr entspannt in den Tag starten!

 

Zuerst lassen wir das vielleicht verseuchte Wasser ab und spülen alles gut durch, dann laufe ich über den Platz und suche den geeigneten Ort, um das WoMo zu fotografieren, wenn Mike gleich zurück über die Brücke neben dem Campingplatz fährt. Eigentlich wollte ich den fließenden Fluss unter der Brücke fotografieren, aber da fließt leider nicht mehr so viel. So mache ich 2-3 Aufnahmen, hole mir dann noch einmal meine Gummistiefel und gehe ich den „Fluss“ rein, so dass ich von mittendrin Bilder machen kann, dann sieht es nach mehr Wasser aus. Als ich drin stehe merke ich, dass der rechte Stiefel nicht mehr dicht ist und das Wasser langsam rein fließt. Na toll, wenigstens ist es so warm, dass es nicht schlimm ist 😆 Ich wollte mir eh neue Gummistiefel kaufen, die schwarzen ollen sind viel zu langweilig, also was solls! Die nächsten werden rot, gelb oder pink gepunktet, irgendwas farbenfrohes!

 

 

 

Wir haben von der Firma Parrot leihweise eine Drohne gestellt bekommen für diesen Trip, die Bepob 2, im Gegenzug zu Fotos und Berichten mit und von der Drohne. Wirklich richtig genial, denn eine Drohne wollten wir uns eh kaufen und wir freuen uns beide tierisch, nun auch Fotos von oben machen zu können!

 

Nun hat die Drohne für die Fernsteuerung und für die Drohne an sich zwei verschiedene Ladekabel, die fast identisch aussehen, die gleiche Form haben, allerdings ist das Ende ein winziges Stück größer für die Drohne. Wir haben zuhause nur überprüft ob alles zum Laden da ist und nicht bemerkt, dass wir eigentlich 2 Kabel benötigen.

 

Wir haben einen zweiten Akku gekauft, der zum Glück voll geladen ankam. Nun können wir wenigstens 30 Minuten fliegen. Echt blöd gelaufen. Wir haben es so abgesprochen, dass uns das Ladekabel hinterher geschickt wird zum Hotel hier direkt neben der Campsite. Heute kam es nicht an, wir hoffen auf morgen!

 

Nun lungern wir etwas im WoMo rum, ich schreibe das Tagebuch, Mike macht die Wäsche. Danach legen wir uns ins Bett und schauen 2 Folgen Vikings. Jaaaa, wir sind hier in Sligachan auf Skye mit supertollem Ausblick, warmes Wetter und wir „hocken inne Bude“. Aber hey, wir waren so viel auf Achse, so ein Tag muss auch mal sein 😊

 

Gleich kocht Mike seine legendären Spaghetti und ich werde versuchen unseren Grill zu „ent-midgen“, den haben wir letztens nämlich über Nacht draußen stehen gelassen und nun kleben mindestens 500 Midges dran, bäh.

 

 

 

 

Später gehen wir die Hunderunde zusammen am Fluss entlang, da steht die berühmte Sligachan-Brücke und die kleinen Wasserfälle, die jetzt gerade noch viel viel kleiner sind, weil es immer noch nicht geregnet hat. Mike läuft vor, während ich wieder das eine 6-Minuten-Foto mache…ich bin echt ein wenig genervt, dass es so tierisch lang dauert…denn normalerweise mache ich ein Foto, schau wie aussieht, verändere die Perspektive, mache noch eines, so dass ich 3-4 Varianten eines Motives habe. Jetzt brauche ich für ein einziges Foto so lange, dass ich kaum noch Lust habe die Kamera auszupacken. Aber gut, so befasst man sich noch ein wenig mehr mit der Bildgestaltung und fotografiert bewusster. Ich versuch es positiv zu sehen. Besser wäre allerdings gewesen, wenn die Kamera kaputt gegangen wäre, denn ich habe eine zweite dabei. Ein zweites Weitwinkel leider nicht. Naja, zum Glück ist die Ausrüstung versichert.

 

Ich laufe also von der Brücke weiter zu den Wasserfällen, überlege hin und her, ob ich die fotografiere, in der Zeit hätt ich das Foto fast schon machen können 😝 Entscheide mich dann dafür, denn wann ist man den schon bitte in Schottland auf der Isle of Skye in Sligachan! Ich packe also das Stativ auf und werde direkt von den ersten Midges belästigt. Gut, bin ja eingecremt mit dem Smidge. Dann stell ich die Kamera ein und suche den passenden Filter, da fliegen mir schon die ersten in die Nase und besetzen die Kamera. Ich wedel wie doof, da fliegen die auf und setzen sich auf meine Brille! Ich werde von allen Seiten gepiesackt, will aber trotzdem dieses eine Foto machen! Also halte ich die Luft an, drücke ab – Langzeitbelichtung auf 10 Sekunden – und renne weg. Nach den 10 Sekunden wieder Luft anhalten – doofen Schraubfilter runter (warum Schraubfilter doof sind, habe ich HIER geschrieben, und gerade bei einem Angriff von Midges besonders doof), Kamera fürs nächste Bild ausrichten, Filter drauf (mit mindestens 5-10 Midges drauf), und auslösen mit mindestens 100 Midges in den Haaren.

 

Schnell wieder wild wedelnd weg gerannt, eine schwarze Wolke hinter mir her. Jetzt habe ich schon so viel gelitten, jetzt will ich nicht aufgeben, also geht das Spiel weiter! 😖 Beim nächsten Bild sprüh ich mich noch einmal komplett mit dem Smidge ein, auch meinen Rucksack und das Stativ, allerdings bringt das recht wenig. Das Spiel geht also 8 mal, bis ich alle Bilder für ein Foto zusammen habe und schnell Reißaus nehme. Was für Mistviecher! Zum Glück gibt es die in Deutschland nicht!

 

Eigentlich wollte ich auch mit dem Handy die Midge-Wolke fotografieren, aber das war einfach nicht möglich, ich habs nicht ausgehalten.

 

Zurück im WoMo verbarrikadieren wir uns und gehen auf Midge-Jagd, wir töten bestimmt so 300 Stück, und irgendwie wird es nicht weniger. So langsam haben wir die Vermutung, dass die auch durch die Fensterdichtungen kommen, denn direkt dort sitzen die meisten, bestimmt 30-50 Stück pro Fenster. Irgendwann geben wir auf und reiben uns einfach nochmal mit dem Smidge-Zeug ein in der Hoffnung, einigermaßen verschont zu bleiben. Wer weiß, wie viel Chemie wir uns da auf den Körper schmieren 😐

Fortsetzung folgt!

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Kommentare: 2
  • #1

    Renate (Freitag, 22 Oktober 2021 13:22)

    Ich plane für nächstes Jahr Schottland mit Hund und WoMo.
    Euer Reisebericht ist echt hilfreich.

  • #2

    Gerhard (Dienstag, 13 Februar 2024 16:41)

    keine Fortsetzung ?